Die Hoffnung ist groß, dass digitale, multimodale Mobilitätsplattformen ein wesentlicher Baustein der Verkehrswende werden. Mobility-as-a-Service (MaaS) als kundenzentriertes Produkt-Service System soll den Wandel hin zu einem nachhaltigeren Verkehrssystem beschleunigen. Längst ist MaaS zu einem schillernden Schlagwort mit unterschiedlichsten Nuancen geworden. Kern des Begriffs ist letztlich die Integration aller öffentlichen, geteilten und gepoolten Mobilitätsoptionen, gebündelt auf einer IT-Plattform zum individuellen Nutzen des Kunden.

Autofreie Städte sind ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Zukunft – die Begründung liefert der folgende Text. Dieser ist ein Auszug aus dem Gesetzesentwurf der Initiative „Volksentscheid Berlin autofrei“ zur „gemeinwohlorientierten Straßennutzung“. Der Entwurf wurde am 18. Februar 2021 zur Kostenschätzung bei der Senatsverwaltung für Inneres eingereicht und zielt darauf ab, den Autoverkehr innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings weitgehend zu reduzieren.

Cities and rural areas are facing very different mobility challenges in times of climate crisis, political targets for providing public services, and demands for participation. The idea is the five-minute city, i.e. a city in which everything that fulfills our daily needs is within a five-minute reach. This old approach is becoming a very strong vision again, and is currently driving more and more cities. But how do we reclaim the city for people without losing the comfort of private mobility? How do we empower suburban and rural areas to be attractive without personal cars?

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Alternativen zum privaten Pkw, wie der ÖPNV sowie die Sharing- und Plattformangebote, ohne eine höhere finanzielle Unterstützung des Landes nicht in der gewünschten Qualität angeboten werden können. Die dafür notwendigen zusätzlichen finanziellen Mittel sind aber im Landeshaushalt nicht abgebildet. Die City-Maut als Finanzierungsquelle für den ÖPNV kann deshalb einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Mobilitätsqualität in der Stadt leisten. Eine wirksame Verkehrswende ist zudem nur möglich, wenn sich das Verhalten der Verkehrsteilnehmer*innen verändert. Auch dazu kann eine City-Maut in erheblichem Umfang beitragen. Nach allen vorliegenden Erfahrungen aus dem Ausland (London, Stockholm, Mailand, Oslo etc.) ist eine Bepreisung der Straßenbenutzung durch Fahrzeuge eine wirksame Maßnahme, um eine Verkehrswende in einer Stadt herbeizuführen. Das übergeordnete Ziel sollte sein, die Mobilitäts- und Lebensqualität in Berlin deutlich zu verbessern und die negativen Umweltwirkungen des Verkehrs zu verringern.

Der Verkehr in der hessischen Landeshauptstadt nimmt seit Jahren zu und damit auch die Lärm- und Schadstoffbelastung für Bürgerinnen und Bürger. Alle Verkehrsprognosen für Wiesbaden zeigen: Wir können nicht einfach nichts tun. Denn sonst stehen wir ziemlich bald vor einem Verkehrskollaps. Die teils sehr hitzigen Diskussionen um neue Verkehrsprojekte zeigen, dass wir einen Austausch in der Stadtgesellschaft darüber brauchen, wohin sich unsere Mobilität in den nächsten Jahren entwickeln soll. Daher haben wir den Mobilitätsleitbildprozess gestartet, den das Stadtparlament mit großer Mehrheit beschlossen hatte. Wir haben etwas Neues probiert, und es hat sich gelohnt. Der Leitbildprozess ist in seiner Herangehensweise und Tiefe einmalig in Deutschland. Es ist unheimlich viel Expertenwissen zu Zukunftsthemen eingeflossen, wir haben zu wichtigen Verkehrsfragen neue Fachgutachten innerhalb des Prozesses beauftragt.

Innovative Ideen und Perspektiven für Mobilität – Digitalisierung – Tourismus – Umwelt als Bausteine eines Gesamtkonzeptes für die Zukunftswerkstatt Lausitz. Ein Projekt der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH. Von Prof. Dr. Andreas Knie.

Die Lausitz könnte das Zukunftslabor für die ländliche Mobilität werden. Vorausgesetzt ist aber, dass es eine Bereitschaft zum Experimentieren gibt, verbunden mit dem Bemühen, über die bisherigen Ansätze der Stärkung der klassischen Angebotsformen hinaus zu kommen. Nur wenn man Punkt-zu-Punkt Verkehre anbieten kann und diese als Hub and Spoke Formate zu intermodalen Angeboten integriert, lassen sich völlig neue Bedienqualitäten sowie eine damit verbundene Wertschöpfung entwickeln.

Die Lausitz könnte sich so aus der Falle des demographischen und wirtschaftsstrukturellen Wandels befreien. Der vorgestellte Ansatz ist so etwas wie ein „Living Region“, bei dem Forschende und Unternehmen eingeladen sind, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Neues zu wagen. Dieser Prozess kann schrittweise und modular beginnen, er sollte aber zügig mit einem Eröffnungskolloquium starten. Die Signale der Großen Koalition deuten darauf hin, einen solchen Ansatz auch finanziell fördern zu wollen.