Modellkommune Suburbaner Raum:
Lennestadt und Drolshagen
Die Stadt Drolshagen (5.000 Einwohner*innen) und die Stadt Lennestadt (20.000 Einwohner*innen) liegen im Kreis Olpe in Südwestfalen. Die Orte sind typisch für Deutschland, weil ein klassischer ÖPNV mit Bus- und Schienenverkehr aufgrund der Stadtgrößen und der vorgefundenen Siedlungsstruktur nicht die Bedienqualität des privaten Autos hat. Angebote für die »letzte Meile« fehlen.
Die Gemeinde Drolshagen besteht aus 58 Ortschaften. Diese können nicht oder nur problematisch mit dem ÖPNV erreicht werden. Der MIV dominiert den Verkehr. Jeder Haushalt besitzt durchschnittlich 2-3 Pkw. Der ÖPNV ist primär Schülerverkehr, viele kleine Ortschaften werden nicht erreicht. Das Auto wird als notwendig erachtet, es ist das Maß aller Dinge. Dies gilt auch für die Jugendlichen. Diese erwerben bei erster Möglichkeit einen Führerschein und nutzen dann sofort das Auto. Vorher nutzen sie in der Regel Mofas oder Roller – mit der entsprechenden Lärm- und Abgasbelastung der Umwelt.
Es besteht die Erwartungshaltung, dass z.B. direkt vor Geschäften geparkt werden muss. Damit entsteht ein hoher Parkdruck. Das große, aber enge Verkehrsnetz lässt keinen Spielraum, keinen Platz für die Bevorzugung einzelner Verkehrsarten oder für deren Trennung.
Der Radverkehr, vor allem mit e-Bikes, steigt, wobei die nötige Radinfrastruktur nicht ausreicht.
Unterstützungsbedarf wird gesehen bei einem möglichen Neubaugebiet in Drolshagen und der Verbindung von Energie und Mobilität und Klimaneutralität, einer Mobilitäts-App, bei einem Konzept für die Nutzung von Wirtschaftswegen und generell von Push- und Pull-Konzepten für Maßnahmen der Verkehrswende.
Mit Unterstützung des Verkehrswendebüro hat Lennestadt erfolgreich am Landeswettbewerb »Mobil.NRW-Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum« des NRW-Verkehrsministeriums teilgenommen.
In Drolshagen wurde der Aufbau eines (teil-)automatisierten Shuttles als Regelbetrieb des ÖPNV unterstützt. Drolshagen ist damit ein Experimentierraum mit Perspektive der Verstetigung, da das Mobilitätsangebot für die Anforderungen aus dem demographischen Wandel passend ist.